Großbritanniens Premierministerin Theresa May will am kommenden Dienstag offenbar den harten Brexit verkünden. Damit wären die meisten Verbindungen zur EU gekappt. Ihr Finanzminister sinniert bereits über Alternativen.
Die britische Premierministerin Theresa May strebt übereinstimmenden Zeitungsberichten zufolge einen harten Schnitt mit der EU an. Die Brexit-Pläne der Regierungschefin sähen einen Ausstieg Großbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt, aus der Zollunion und ein Verlassen des EU-Gerichts vor, berichteten mehrere britische Zeitungen am Sonntag. May will ihre Vorstellungen am Dienstag in einer Rede darlegen.
Der „Sunday Telegraph“ zitierte einen Regierungsvertreter mit den Worten: „Sie will es voll durchziehen. Die Leute werden wissen: Als sie sagte, ‚Brexit heißt Brexit‘, meinte sie genau dieses.“ Die „Sunday Times“ schrieb, May werde einen „sauberen und harten Brexit“ ankündigen. May werde zu erkennen geben, dass sie „bereit ist, Großbritannien aus dem europäischen Binnenmarkt und der Zollunion zu führen“, schreibt der „Telegraph“ in seiner Sonntagsausgabe.
Mays Pläne liefen auf einen sogenannten harten Brexit hinaus – im Kern stünde also ein klarer Bruch mit dem gemeinsamen Markt. Dies würde es Großbritannien erlauben, auch die EU-Personenfreizügigkeit zu beenden und seine Einwanderungspolitik wieder vollständig allein zu kontrollieren. Für viele Brexit-Befürworter war dies ein wichtiges Anliegen bei dem Referendum im Juni.