Das Bild des blutverschmierten Fünfjährigen Omran ging um die Welt. Nun ist sein zehnjähriger Bruder, der bei derselben Attacke verletzt wurde, seinen Wunden erlegen. Täglich sterben weitere Kinder.
Die Szene steht für das Grauen im Syrienkrieg: Der fünfjährige Omransitzt blutverschmiert auf einem Sitz im Krankenwagen, Staub hängt in seinen Haaren und Kleidern, seine Füße sind nackt, verstört wischt er seine blutige Hand an dem Polster ab. Ein Symbolbild für das Leid der Kinder.
Der Fotograf berichtete, er habe die Familie getroffen und ihr sein Beileid ausgedrückt. Demnach war der Junge am Freitag nach einer Operation noch stabil. Sein Zustand habe sich am Samstag allerdings drastisch verschlechtert.
Die Aufnahmen des kleinen Omran hatten Menschen weltweit erschüttert. Das oppositionelle Aleppo Media Center (AMC) hatte sie veröffentlicht. „Ich kann der Welt sagen, dass es jeden Tag Dutzende Omrans in Aleppo gibt“, sagte Ibrahim al-Hadsch von der oppositionsnahen Hilfsorganisation Weißhelme. „In derselben Nacht mussten wir kleine Kinder aus Trümmern im Osten Aleppos ziehen.“ Sie hätten kein Glück gehabt und seien gestorben.
Als freiwilliger Helfer sieht Ibrahim al-Hadsch solche Bilder nahezu jeden Tag: „Unser Job wird mit jeder Stunde härter“, sagt er. Die Weißhelme hätten vier Hauptstützpunkte in Aleppo, von denen sie rund um die Uhr zu Rettungseinsätzen ausrückten. An Tagen, an denen die Stadt bombardiert werde, flögen Kampfjets für gewöhnlich mehr als 40 Angriffe.
Ursprung: http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-bruder-des-jungen-omran-gestorben-a-1108709.html