Neonazis pöbeln, Sigmar Gabriel zeigt den Mittelfinger. Warum ließ sich der SPD-Chef provozieren? Die Rechtsextremen nahmen auch Bezug auf seinen verstorbenen Nazi-Vater – ein wunder Punkt in Gabriels Biografie.
Sigmar Gabriel ist für seine rhetorische Rauflust bekannt. Wenn er findet, dass ihm einer blöd kommt, dann fackelt der SPD-Chef nicht lange: Ob Fernsehmoderatoren, Juso-Chefinnen oder gestandene Ministerpräsidenten – sie alle haben schon erlebt, wie es sich anfühlt, von Gabriel verbal abgewatscht zu werden. Und wenn ihm eine Idee nicht passt, selbst wenn sie von der ehrwürdigen Bundesbank kommt, nennt er sie schon mal „bekloppt“.
Die Aufregung in den sozialen Netzwerken ist groß. Im Kern geht es um die Frage: Darf ein Spitzenpolitiker das? Zumal einer, der sich anschickt, die SPD als Kanzlerkandidat in die kommende Bundestagswahl zu führen, und damit – theoretisch jedenfalls – die Nachfolge von Angela Merkel antreten könnte.