Das Brexit-Votum trifft die EU schwer. Einen Plan B hat niemand in der Tasche, schon jetzt kündigt sich Streit an. Einig ist man sich nur in einem: Die Briten sollen schnellstmöglich raus aus der EU.
Es war die erste ranghohe Brüsseler Sitzung nach dem Brexit-Schock: Am Freitagmorgen um 8 Uhr versammelte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) die Vorsitzenden der Fraktionen, um die Lage zu diskutieren. Doch die Entscheidung der Briten sollte nicht die letzte böse Überraschung des Tages bleiben.
Noch während die Runde tagte, stellte sich David Cameron in London vor die Kameras – der Auftritt wurde live in das Sitzungszimmer übertragen. Bis dahin war die Stimmung „bemüht ruhig“, berichteten Teilnehmer später. Doch was der britische Premier dann sagte, „ließ einigen den Kragen platzen“. Schulz etwa sei „weiß vor Wut gewesen“ und habe seine Stimmung mit einem Schlag auf die Tischplatte betont. Der Grund: Cameron hatte soeben angekündigt, zurückzutreten – allerdings nicht sofort, sondern erst im Oktober. Die Verhandlungen über den Austritt aus der EU wolle er seinem Nachfolger überlassen.
der Ursprung: http://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-europaeische-union-ratlos-nach-dem-referendum-a-1099629.html