Vier Männer sollen im Auftrag der Terrormiliz „Islamischer Staat“ einen Anschlag in Düsseldorf geplant haben. Bis zu ihrer Festnahme tarnten sich zwei der Verdächtigen offenbar als Flüchtlinge.
Mindestens einer der mutmaßlichen Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat nach SPIEGEL-Informationen in einer Flüchtlingsunterkunft gelebt. Der Mann wurde demnach in einer Unterkunft in Brandenburg festgenommen. Laut SWR tarnten sich auch einer der beiden weiteren mutmaßlichen Komplizen als Flüchtling. Er wurde von der Polizei in Nordrhein-Westfalen aufgegriffen, ein dritter Verdächtiger in Baden-Württemberg.
Die Männer waren am Donnerstag im Auftrag von Generalbundesanwalt Peter Frank festgenommen worden. Die drei Terrorverdächtigen sollen nach SPIEGEL-Informationen vom IS nach Deutschland geschickt worden sein, umeinen Terroranschlag in der Düsseldorfer Altstadt zu begehen.
Zunächst hätten sich zwei Selbstmordattentäter nahe der Heinrich-Heine-Allee in die Luft sprengen sollen. Geplant war, dass weitere Terroristen nach den Explosionen mit Gewehren Menschen töten. Ein vierter Komplize sitzt in Frankreich in Untersuchungshaft. Er soll die Behörden über die Pläne informiert haben.
Laut der Nachrichtenagentur dpa lebte der in Brandenburg festgenommene Verdächtige in einer Flüchtlingsunterkunft in Bliesdorf bei Wriezen, einer Kleinstadt im Oderbruch. Dort wurde er nach Angaben des Landkreises Märkisch-Oderland am 11. September 2015 registriert. Er habe einen Asylantrag gestellt, über den noch nicht entschieden sei. Im Landratsamt hieß es, der Mann sei zwischenzeitlich fünf Monate verschwunden gewesen und erst am Mittwoch wieder aufgetaucht.